ADMINISTRATION
Warum und wann dieser Vorgang ausgeführt wird
Mit steigenden Antwortzeiten verringert sich der Serververfügbarkeitsindex.
Der Serververfügbarkeitsindex entspricht ungefähr dem Prozentsatz der gesamten noch verfügbaren Serverkapazität. Wenn der Serververfügbarkeitsindex beispielsweise 65 beträgt, stehen immer noch ungefähr 65 % der Kapazität Ihres Servers zur Verfügung. Auch wenn die Server Ihres Unternehmens unter Umständen hinsichtlich Leistung und Ressourcen unterschiedlich sind, stellt der Serververfügbarkeitsindex für jeden Server die gleiche Information bereit: die noch vorhandene Gesamtverfügbarkeit dieses Servers.
Der Serververfügbarkeitsindex basiert auf dem Erweiterungsfaktor, der die aktuelle Belastung (Arbeitslast) eines Servers angibt. Der Erweiterungsfaktor wird ermittelt, indem die aktuellen Antwortzeiten für bestimmte Transaktionen mit der kürzesten Zeit verglichen werden, die der Server bisher für gleichartige Transaktionen benötigt hat. Wenn der Server beispielsweise momentan im Durchschnitt 12 Mikrosekunden für das Öffnen einer Datenbank benötigt, die bisher kürzeste Zeit für eine solche Transaktion aber 3 Mikrosekunden beträgt, hat der Erweiterungsfaktor für Transaktionen des Typs "Datenbank öffnen" den Wert 4 (die aktuelle Zeit von 12 Mikrosekunden dividiert durch die kürzeste Zeit von 3 Mikrosekunden). Mit anderen Worten: Der Erweiterungsfaktor bestimmt, wie viel länger es momentan dauert, eine Transaktion auszuführen, als dies unter optimalen Bedingungen der Fall wäre.
Domino speichert die kürzeste Zeit für jeden Transaktionstyp im Arbeitsspeicher und in der Datei LOADMON.NCF, die der Server bei jedem Start liest. Wenn der Server herunterfährt, aktualisiert Domino die Datei LOADMON.NCF mit den neuesten Informationen.
Zur Ermittlung des aktuellen Erweiterungsfaktors verfolgt Domino über einen bestimmten Zeitraum die Domino-Transaktionstypen, die am häufigsten ausgeführt werden. Standardmäßig verfolgt Domino diese Transaktion über fünf Zeiträume von jeweils 15 Sekunden. Anschließend bestimmt Domino die Durchschnittszeit, die zur Ausführung jedes einzelnen Transaktionstyps benötigt wurde, und dividiert diese Zeit durch die kürzeste Zeit, die bisher für denselben Transaktionstyp festgehalten wurde. Daraus ergibt sich der Erweiterungsfaktor für die einzelnen Transaktionstypen. Um den Erweiterungsfaktor für den gesamten Server zu ermitteln, mittelt Domino die Erweiterungsfaktoren für sämtliche Transaktionstypen, wobei die am häufigsten verwendeten Transaktionstypen stärker gewichtet werden.
Wenn der Server stärker genutzt wird, wirkt sich ein Hinzufügen von Last zunehmend stärker auf dessen Leistung und Verfügbarkeit aus. Demzufolge führt eine erhöhte Belastung auf einem ausgelasteten Server dazu, dass der Erweiterungsfaktor schneller steigt als auf einem weniger beanspruchten Server.
Da Server sich hinsichtlich Verarbeitungsgeschwindigkeit, Kapazität und Leistung unterscheiden, unterscheiden sie sich auch hinsichtlich der Belastungen, die sie bewältigen können. Daher kennzeichnet derselbe Erweiterungsfaktor auf zwei verschiedenen Servern nicht notwendigerweise dieselbe Belastung relativ zur Leistungsfähigkeit der Server. Auf einem kleinen Server, auf dem Transaktionen mehr Zeit in Anspruch nehmen, wenn der Server ansonsten im Leerlauf ist, kann ein Erweiterungsfaktor von 40 beispielsweise anzeigen, dass Benutzer viele Sekunden auf Antworten warten. Auf einem sehr großen, schnellen Server kann ein Erweiterungsfaktor von 400 dagegen kennzeichnen, dass Benutzer weniger als eine Sekunde auf Antworten warten.
Verfügbarkeitsindex und Erweiterungsfaktor im Vergleich
Zur Ermittlung des Verfügbarkeitsindex verwendet Domino eine Formel, mit der der Erweiterungsfaktor in einen Näherungswert des Prozentsatzes der gesamten noch verfügbaren Serverkapazität umgewandelt wird. Die folgende Tabelle zeigt einige Beispiele für Erweiterungsfaktoren, die in Verfügbarkeitsindizes umgewandelt wurden.
Anmerkung: Die Werte in der Tabelle basieren auf einem Erweiterungsfaktor von 64, der einen vollständig ausgelasteten Server angibt.
Tabelle 1. Beispiel auf Basis eines Erweiterungsfaktors von 64
Anmerkung: Erweiterungsfaktor und Verfügbarkeitsindex sind lediglich ein Maß für die Antwortzeit des Servers, die in der Regel nur einen kleinen Teil der Antwortzeit ausmacht, die für einen Client anfällt. Beispielsweise ist die Netzantwortzeit zwischen einem Client und einem Server häufig der wesentliche Teil der Antwortzeit für einen Client.
Wert des Erweiterungsfaktors ändern, der einen vollständig ausgelasteten Server kennzeichnet
Damit Sie die Domino-Lastverteilung effektiv nutzen können, müssen Sie die Beziehung zwischen dem Erweiterungsfaktor und dem Verfügbarkeitsindex anpassen, sodass eine Failoverumleitung für Server erfolgt, wenn diese die Belastung erreicht haben, bei der sie Failover ausführen sollen. Geben Sie hierzu den Erweiterungsfaktorwert an, der einen vollständig ausgelasteten Server kennzeichnen soll. Der Vorgabewert in Domino ist 64. Wenn der Erweiterungsfaktor diesen Wert erreicht, gilt der Server als vollständig ausgelastet und der Verfügbarkeitsindex fällt auf 0 (null).
Anmerkung: Sie können den Serverbefehl "Show Al" verwenden, um eine empfohlene Verfügbarkeitsindexeinstellung anzuzeigen.
Wenn Ihr Server sehr leistungsstark und schnell ist, können Sie den Wert des Erweiterungsfaktors erhöhen, der einen vollständig ausgelasteten Server kennzeichnet. Bei einigen sehr schnellen Servern können Sie diesen Faktor auf über 100 oder weit höher einstellen. Wenn Ihr Server sehr langsam ist, bietet es sich an, diesen Wert zu verkleinern.
Wenn Sie den Erweiterungsfaktor ändern möchten, der einen vollständig ausgelasteten Server kennzeichnet, fügen Sie der Datei NOTES.INI die folgende Einstellung hinzu und starten Sie den Server anschließend neu.
SERVER_TRANSINFO_RANGE=n
Wählen Sie für den Wert von n eine Zahl so, dass 2 hoch n dem Wert des Erweiterungsfaktors entspricht, der einen vollständig ausgelasteten Server kennzeichnen soll. Der Vorgabewert für n ist 6. Dies entspricht einem Erweiterungsfaktorwert von 64, da 2 hoch 6 gleich 64 ist. Wenn Sie SERVER_TRANSINFO_RANGE auf 7 festlegen, beträgt der Erweiterungsfaktorwert für einen vollständig ausgelasteten Server 128. Wenn Sie SERVER_TRANSINFO_RANGE auf 8 festlegen, beträgt der Wert 256.
Gehen Sie wie folgt vor, um den optimalen Wert für SERVER_TRANSINFO_RANGE zu ermitteln:
Prozedur
1. Überwachen Sie während eines Zeitraums starker Nutzung den Erweiterungsfaktor auf Ihrem Server. Sie können hierzu den Konsolenbefehl show stat server.expansionfactor verwenden. Während dieser Zeiträume können Sie auch die Leistungsstatistiken überwachen. Zeichnen Sie während starker Nutzung genügend Werte auf, sodass Sie den Erweiterungsfaktorwert ermitteln können, der einen vollständig ausgelasteten Server kennzeichnen soll.
2. Ermitteln Sie einen Wert für SERVER_TRANSINFO_RANGE so, dass 2 hoch diesem Wert den in Schritt 1 gewählten Erweiterungsfaktorwert ergibt.
Ergebnisse
Wenn Sie den Erweiterungsfaktorwert ändern, der einen vollständig ausgelasteten Server anzeigt, ändert sich auch die Beziehung zwischen dem Erweiterungsfaktor und dem Verfügbarkeitsindex. Die folgende Tabelle enthält einige Beispiele für Erweiterungsfaktoren, die in Verfügbarkeitsindizes konvertiert wurden bei einem SERVER_TRANSINFO_RANGE-Wert von 8. Der maximale Erweiterungsfaktor in diesem Beispiel ist 256, da 2 hoch 8 gleich 256 ist.
Tabelle 2. Beispiele für Erweiterungsfaktoren, die in Verfügbarkeitsindizes konvertiert wurden
Der Serverkonsolenbefehl "Show Al" wird verwendet, um einen geeigneten Wert für diese Variable abzurufen. Wenn Sie den Befehl eingeben, nachdem der Server einige Zeit unter Last gelaufen ist, werden das Protokoll des Erweiterungsfaktors und AI für den Server angezeigt.
Datenmenge für die Berechnung des Erweiterungsfaktors ändern
Obwohl es normalerweise nicht notwendig ist, können Sie die folgenden NOTES.INI-Einstellungen verwenden, um die Datenmenge zu ändern, die Domino zur Berechnung des Erweiterungsfaktors erfasst.