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NRPC-Auflösung von Namen in Adressen über TCP/IP
Die im TCP/IP-Protokoll zum Auflösen von Servernamen in Netzwerkadressen am häufigsten verwendete Methode ist das DNS (Domain Name System). Dabei handelt es sich um einen Internetverzeichnisservice, der entwickelte wurde, um lokalen Administratoren das Erstellen und Verwalten der Datensätze zu ermöglichen, die Servernamen in IP-Adressen auflösen, und diese Datensätze global verfügbar zu machen. POP3-, IMAP-, LDAP und HTTP-Services verwenden DNS direkt. Der NRPC-Service hingegen verwendet den Notes-Namensservice in Verbindung mit DNS, um Servernamen in Netzwerkadressen aufzulösen.

Wenn Sie eine IBM® Notes-Workstation in einem TCP/IP-Netzwerk einrichten, wird der Name des IBM Domino-Home-Servers der Workstation in der Regel mithilfe von DNS aufgelöst, wenn die Workstation zum ersten Mal eine Verbindung zum Server herzustellen versucht. Solange sich die Notes-Workstation und der Domino-Home-Server auf derselben Ebene der DNS-Domäne befinden, kann DNS den Namen auflösen.

Wann muss das Feld "Netzadresse" im Serverdokument bearbeitet werden?

Das Vorgabeformat für die TCP/IP-Netzwerkadresse eines Servers in Domino ist sein vollständig qualifizierter Domänenname (FQDN), z. B. app01.renovations.com, der auf dem DNS-Datensatz und den IP-Adressreferenzen im TCP/IP-Stapel des Systems basiert. Wenn eine Notes-Workstation oder ein Domino-Server diesen Namen anfordert, übergibt die TCP/IP-Auflösungsfunktion diesen an das DNS und das DNS löst den Namen direkt in die IP-Adresse des Zielservers auf, unabhängig von der DNS-Domänenebene des anfordernden Systems.

Wenn Sie in das Feld "Netzadresse" nicht den FQDN eingeben möchten, können Sie stattdessen den einfachen IP-Hostnamen verwenden, z. B. app01. Ändern Sie den Namen entweder während der Serverkonfiguration oder später beim Bearbeiten des Serverdokuments. Sie sollten den einfachen IP-Hostnamen beispielsweise verwenden, wenn Sie mehrere TCP-Ports für NRPC einrichten. Bei Konfigurationen dieser Art können Verbindungsfehler auftreten, wenn Sie den FQDN für die jeweilige Netzwerkadresse verwenden und der Notes-Namensservice den FQDN für den falschen TCP-Port zurückgibt. In diesem Fall stellen Sie durch die Verwendung des einfachen IP-Hostnamens sicher, dass das DNS alle Domänenebenen innerhalb des definierten Domänenbereichs durchsucht, der in den Einstellungen des TCP/IP-Stapels des anfordernden Systems angegeben ist.

Anmerkung: In einer Produktionsumgebung sollten Sie im Feld "Netzadresse" keine IP-Adressen verwenden. Dies könnte zu schwerwiegenden administrativen Problemen führen, wenn sich IP-Adressen ändern oder NAT-Verbindungen (Network Address Translation) eingesetzt werden, denn die vom Notes-Namensservice zurückgegebenen Wert sind in diesem Falle nicht korrekt.

Sekundäre Namensserver

Um sicherzustellen, dass der Notes-Namensservice über TCP/IP immer verfügbar ist, wenn Sie einen Notes-Benutzer einrichten, können Sie einen sekundären Domino-Namensserver angeben, der in den folgenden Situationen statt des Home-Servers verwendet wird:


Anmerkung: In Unternehmen, die mehrere DNS-Domänen verwenden, stellt ein sekundärer Domino-Namensserver sicher, dass eine Notes-Workstation eine Verbindung zu ihrem Home-Server herstellen kann, auch wenn sich der Home-Server in einer anderen DNS-Domäne befindet. Mithilfe von Richtlinien können Sie das Einrichten sekundärer Namensserver automatisieren.

Weitere Informationen hierzu finden Sie in den folgenden Themen:


Der Durchgangsserver

Wenn eine Verbindung zu einem Durchgangsserver besteht, können Notes-Benutzer auf Server zugreifen, die nicht das Netzwerkprotokoll ihres Systems verwenden. Wenn sich die Notes-Workstation und der Zielserver nicht in der Domino-Domäne des Durchgangsservers befinden, ist der Durchgangsserver möglicherweise nicht in der Lage, den Namen des Zielservers aufzulösen. Gehen Sie in diesem Fall wie folgt vor:


Interne Alternativen zu DNS

Wenn an Ihrem Standort kein DNS verwendet wird oder ein Domino-Server nicht mit DNS registriert ist (dies kann vorkommen, wenn der Server Internet-Services anbietet), verwenden Sie eine der folgenden Methoden, um der entsprechenden Notes-Workstation und dem entsprechenden Domino-Server die Namensauflösung lokal zu ermöglichen. Bedenken Sie jedoch, dass der Verwaltungsaufwand bei beiden Methoden beträchtlich ist.


Alternative IP-Namensservices

Die Microsoft™-Netzwerk-Services bieten vier weitere Verfahren zur Auflösung von IP-Adressen. Diese Methoden sind nicht so zuverlässig wie klassisches DNS und Host-Dateien, da durch sie Namen und Adressen innerhalb des Netzwerks inkonsistent werden können. Um die besten Ergebnisse zu erzielen, sollten Sie diese Verfahren nicht einsetzen, wenn Sie den Notes-Netzwerkport gleichzeitig für TCP/IP verwenden.


Master Browser Cache (für NT-Domänen oder SAMBA-Server) - Sammelt Namen und IP-Adressen aus der Rundsendung und veröffentlicht diese über die NT-Domäne auf anderen Master-Browser-Systemen, sodass Microsoft Windows™-Systeme sie in ihrer Namenssuche berücksichtigen.
Anmerkung: Auf Windows-Systemen kann die gemeinsame Verwendung von nativem NetBIOS über einen IP-Namensauflösungsservice und DNS für Domino-Servernamen zu Problemen bei der Namensauflösung führen.

Zugehörige Konzepte
DNS-Auflösung in TCP-Protokollen sicherstellen
DNS (Domain Name System) und SMTP-Mail-Routing
TCP/IP-Netzwerke planen
Richtlinien

Zugehörige Tasks
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Servernamen in Netzwerkadressen auflösen (NRPC-Protokoll)
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TCP/IP-spezifische Aufgaben bei der Serverkonfiguration

Zugehörige Verweise
Beispiele für die Verwendung mehrerer MX-Datensätze