PLANUNG
Im Allgemeinen gilt die Regel, je mehr Repliken eine Datenbank besitzt, desto zuverlässiger ist der Zugriff auf die Daten. Zu viele Repliken tragen jedoch unnötigerweise zu einer Mehrbelastung bei der Verwaltung des Systems bei und beeinträchtigen dessen Leistung. Versuchen Sie also bei der Planung Ihres Clusters den Bedarf an ständiger Datenverfügbarkeit und die physischen Möglichkeiten der Cluster-Server so aufeinander abzustimmen, dass zusätzliche Belastungen verkraftet werden. Mehr als drei Repliken einer Datenbank werden kaum zu einer nennenswerten Verbesserung der Verfügbarkeit führen. Fügen Sie keine weiteren Datenbankrepliken zum Cluster hinzu, wenn die Benutzer bereits von einem oder zwei Servern auf eine Datenbank zugreifen können.
Nur wenn die ständige Verfügbarkeit einer bestimmten Datenbank erforderlich ist, sollten Sie auf jedem Server des Clusters eine Replik der Datenbank einrichten, wenn Sie über genügend Festplattenspeicher und Ressourcen verfügen.
Versuchen Sie darüber hinaus, die am stärksten belasteten Datenbanken auf verschiedene Server zu verteilen, sodass kein Server zu viele stark frequentierte Datenbanken enthält. Wenn die Server im Cluster alle über eine ähnliche Prozessorkapazität verfügen, können Sie jedem Server die gleiche Belastung einschließlich der Prozessorkapazität für Failover zuteilen. Wenn ein Server erheblich mehr oder erheblich weniger Prozessorkapazität als die anderen Server zur Verfügung hat, sollten Sie die Anzahl der Datenbanken auf diesem Server oder die Anzahl der Datenbanken, die ein Failover auf den Server durchführen, entsprechend erhöhen oder verringern. Außerdem sollten Sie auch Maildateien auf mehrere Cluster-Server verteilen oder separate Cluster bzw. Server für Mail einrichten.
Da stark frequentierte Datenbanken in einem Cluster viele Replizierereignisse auslösen, ist es sinnvoll, diese Repliken auf der schnellsten der im Cluster verfügbaren Platten abzulegen. Falls möglich, legen Sie diese Repliken an einem Speicherort ab, an dem sie nicht mit anderen Prozessen in Konflikt geraten, z. B. auf einer Partition, auf der sich nicht die Auslagerungsdatei des Betriebssystems befindet.
Dem Clusterdatenbankverzeichnis (CLDBDIR.NSF) können Sie entnehmen, welche Datenbanken und Repliken bereits vorhanden sind. Es enthält ein Dokument mit Informationen zu jeder Datenbank und jeder Replik im Cluster.
Anmerkung: Formeln für die selektive Replizierung funktionieren in einem Cluster anders.
Anzahl der zu erstellenden Repliken festlegen
In der folgenden Liste werden einige Faktoren beschrieben, die beim Festlegen der Anzahl an Repliken zu berücksichtigen sind.
Wenn Sie die Anzahl der zu erstellenden Repliken festlegen, müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. Bei einigen Faktoren ist es besser, mehr Repliken zu erstellen, bei anderen empfiehlt es sich, weniger Repliken zu erstellen. In der folgenden Liste werden die Faktoren und ihre Auswirkungen auf den Clusterdatenverkehr und ihre Leistung anhand einer Liste beschrieben.
Bevor Sie Datenbanken in einem Cluster verteilen, sollten Sie eine Tabelle mit Informationen zu den Datenbanken und der Cluster-Hardware erstellen. Verwenden Sie diese Tabelle, um festzustellen, wie wichtig bestimmte Datenbanken sind und ob Ihre Ressourcen ausreichen. Sie können einige oder alle der folgenden Punkte in die Tabelle mit aufnehmen:
Identifiziert die einzelnen Datenbanken.
Große Datenbanken benötigen viel Speicherplatz. Je nach Speicherplatzkapazität können Sie weniger Repliken von größeren Datenbanken erstellen, um Speicherplatz zu sparen.
Wenn die Anzahl der Benutzer sehr hoch ist, werden sie bei einer Verteilung auf mehrere Server eine Leistungsverbesserung bemerken. Dazu sind mehrere Repliken erforderlich. Wenn die Anzahl der Benutzer gering ist, werden sie bei zusätzlichen Repliken keine Leistungsverbesserung bemerken.
Bei einer hohen Transaktionsrate kann die Leistung durch das Erstellen mehrerer Repliken verbessert werden.
Die Aktivitätsrate für eine Datenbank entnehmen Sie der IBM® Notes-Protokolldatei.
Wenn Sie eine große Menge neuer Daten in einer Datenbank erwarten, kann die Leistung durch zusätzliche Repliken verlangsamt werden, weil die Clusterreplizierung zu zusätzlichem Datenverkehr führt. Wenn Sie leistungsstarke Server und eine hohe Bandbreite besitzen, stellt dies möglicherweise kein Problem dar.
Je höher die Serverleistung ist und je mehr Speicherplatz zur Verfügung steht, desto mehr aktive Repliken können Sie ohne nennenswerte Leistungsbeeinträchtigung erstellen.
Die Clusterreplizierung kann auf einem Server ohne ausreichende Bandbreite zu einem Engpass führen. Je höher die Bandbreite, desto mehr Repliken können Sie also erstellen.
Für Datenbanken, die für Ihre Unternehmensziele entscheidend sind, sollten Sie mehrere Repliken erstellen. Für Datenbanken, bei denen die Verfügbarkeit eine untergeordnete Rolle spielt, erstellen Sie weniger oder überhaupt keine Repliken.
Anhand dieser Tabelle können Sie feststellen, welche Datenbanken eine hohe Verfügbarkeit erfordern, welche am stärksten frequentiert sind und wie viel zusätzlichen Festplattenspeicher Sie künftig benötigen. In diesem Beispiel sind zwei Datenbanken sehr wichtig und vergrößern sich schnell. Sie sollten sicherstellen, dass von diesen Datenbanken genügend Repliken vorhanden sind, sodass sie immer verfügbar sind. Sie sollten außerdem sicherstellen, dass auf jedem Server, der eine Replik dieser Datenbanken enthält, genügend Festplattenspeicher für das Wachstum vorhanden ist. Eine der Datenbanken ist von mittlerer Bedeutung, wächst nicht so rasch und zeigt keine besonders hohe Aktivität. Sie sollten, wenn überhaupt, nur eine Replik dieser Datenbank erstellen. Überlegen Sie, ob es für Ihr Unternehmen negative Auswirkungen haben würde, wenn die Datenbank vorübergehend nicht verfügbar wäre. Eine weitere Datenbank ist nicht besonders wichtig. Für diese ist daher keine Replik im Cluster erforderlich.
Anhand der Anzahl der Benutzer, die Datenbanken gleichzeitig nutzen, können Sie den Bedarf für die Lastverteilung bestimmen.
In der folgenden Tabelle sind einige der oben beschriebenen Informationen enthalten, mit denen Sie die Anzahl der erforderlichen Repliken bestimmen können.
Tabelle 1. Beipieltabelle mit organisationsspezifischen Datenbankinformationen
Zugehörige Konzepte So funktioniert die Replizierung in einem Cluster Cluster planen