KONFIGURIEREN
Warum und wann dieser Vorgang ausgeführt wird
Beispiel für eine nichtbenachbarte Domäne. Domäne A und Domäne B sind benachbart und verfügen über Verbindungsdokumente, die die Route zwischen ihnen definiert. Domäne B wiederum ist benachbart mit Domäne C und beide verfügen über gegenseitige Verbindungsdokumente. Die Domänen C und D sind ebenfalls benachbart und über Verbindungsdokumente miteinander verbunden. Domäne B ist daher einerseits mit Domäne A benachbart und andererseits mit Domäne C, und Domäne C ist benachbart mit den Domänen B und D. Wenn zwischen Domäne A und Domäne C keine direkte Verbindung besteht, werden diese beiden Domänen als nicht benachbart betrachtet. Wenn es zwischen Domäne B und D keine direkte Verbindung gibt, werden diese beiden Domänen ebenfalls als nicht benachbart betrachtet.
Mithilfe von Dokumenten für nichtbenachbarte Domänen können Sie das Weiterleiten von Nachrichten an eine nichtbenachbarte Domäne steuern. Ein Dokument für nichtbenachbarte Domänen erfüllt drei Funktionen:
Wenn das Dokument für die nichtbenachbarte Domäne jedoch verfügbar ist, ruft der Router Informationen zur Zwischendomäne aus diesem Dokument ab. Dadurch wird vermieden, dass Benutzer, die Mail an eine nichtbenachbarte Domäne senden, die komplexe, explizite Adressierung verwenden müssen. Wenn Domäne A über ein Dokument für nichtbenachbarte Domänen für Domäne C verfügt und Kathrin Brandt in Domäne A eine Nachricht an Rosi Rexrodt in Domäne C sendet, verwendet sie folglich die Adresse Rosi Rexrodt@C (und nicht Rosi Rexrodt@C@B). Da der Router die Informationen zur Zwischendomäne im Dokument für nichtbenachbarte Domänen findet, wird die Nachricht erfolgreich über Domäne B an Domäne C übertragen.
Da es zwischen nichtbenachbarten Domänen keine direkte Verbindung gibt, können Sie den Routing-Pfad zwischen ihnen nicht in einem Verbindungsdokument definieren. Verbindungsdokumente können nur für zwei direkt miteinander verbundene, benachbarte Domänen verwendet werden. Benutzer in nichtbenachbarten Domänen können jedoch Mail austauschen, indem Sie die Mail über eine Zwischendomäne weiterleiten.
Sie können hierzu beispielsweise die explizite Adressierung verwenden, d. h., Sie weisen den Router an, wie er die Zieldomäne über die Zwischendomäne erreichen kann, indem Sie den vollständigen Routing-Pfad in das Adressfeld eingeben. Wenn beispielsweise Kathrin Brandt in Domäne A eine Nachricht an Rosi Rexrodt in der nichtbenachbarten Domäne C senden möchte, sendet sie die Nachricht über Domäne B und adressiert sie folgendermaßen:
Rosi Rexrodt@C@B
Beim Verarbeiten der Nachricht sucht der Router auf dem Mail-Server der Domäne A nur den letzten Teil der Adresse und verwendet das Verbindungsdokument, um die Route zu Domäne B zu ermitteln. Anschließend verwendet der Server der Domäne B das Verbindungsdokument in seinem Domino-Verzeichnis, um die Nachricht an Domäne C weiterzuleiten.
Obwohl das Verwenden der expliziten Adressierung ein wirksames Verfahren für das Umleiten von Mail an nichtbenachbarte Domänen ist, ist es keine sehr praktische Lösung, da sie die Kenntnis der domäneninternen Routing-Topologie voraussetzt. Diese erforderlichen Informationen sind für normale Benutzer in der Regel nicht frei verfügbar. Um das Routing und die Adressierung an nichtbenachbarte Domänen zu vereinfachen, können Sie im Domino-Verzeichnis ein Dokument für nichtbenachbarte Domänen erstellen, um den Pfad zwischen den nichtbenachbarten Domänen zu definieren.
Anmerkung: Da gemäß Definition alle Server in einer Domäne dasselbe Domino-Verzeichnis verwenden, ist für jede nichtbenachbarte Domäne nur ein Dokument für nichtbenachbarte Domänen erforderlich. Sie müssen kein separates Dokument für jeden Server erstellen.
Durch das Vereinfachen der Adressierung spielen Dokumente für nichtbenachbarte Domänen eine zentrale Rolle. Dokumente für nichtbenachbarte Domänen haben aber auch noch eine weitere wichtige Bedeutung. Obwohl sie nicht zwingend erforderlich sind, um das Routing zwischen nichtbenachbarten Domänen zu aktivieren, werden sie benötigt, um das Routing von Nachrichten von bestimmten Domänen zu beschränken.
Standardmäßig kann jede Domäne, die Mail an Ihre Domäne weiterleiten kann, auch Mail an die im Dokument für benachbarte Domänen angegebenen Zieldomänen übertragen. Wenn Mail aus einer Domäne über Ihre Domäne an eine andere Domäne übertragen wird, werden Ihre Ressourcen beansprucht. Sie können verhindern, dass Ihre Server für das Übertragen von Mail an andere Domänen verwendet werden, indem Sie das Mail-Routing über Ihre Domäne zulassen oder ablehnen.
Mithilfe der Felder zum Zulassen und Ablehnen im Register "Beschränkungen" des Dokuments für nichtbenachbarte Domänen können Sie den Nachrichtenfluss von anderen Domänen an die nichtbenachbarte Domäne steuern. Sie müssen die Namen von benachbarten Domänen in diese Felder eingeben, da der Router Einträge für nichtbenachbarte Domänen hinter dem vorherigen Hop ignoriert. Wenn Sie verhindern, dass eine Domäne Mail über Ihre Domäne sendet, lehnt der Router Mail aus dieser Domäne ab, einschließlich der Nachrichten, die die Domäne von einer anderen, nichtbenachbarte Domänen weitergeleitet hat.
Durch Aktivieren des Feldes Mail ablehnen von Domäne(n) in einem Dokument für nichtbenachbarte Domänen werden keine Nachrichten blockiert, die die explizite Domänenadressierung verwenden, d. h. Adressen, die explizit jede Domäne im Routing-Pfad benennen. Ein Dokument für nichtbenachbarte Domänen kann nur Mail blockieren, die auf Informationen des Dokuments für nichtbenachbarte Domänen angewiesen sind, um den Namen einer fehlenden Zwischendomäne abzurufen. Wenn die Empfängeradresse den gesamten Routing-Pfad enthält, muss der Router das Dokument nicht prüfen, um zu ermitteln, wohin er die Nachricht weiterleiten muss, und kann sie somit nicht blockieren. Angenommen, der Administrator erstellt im vorherigen Beispiel in Domäne B ein Dokument für nichtbenachbarte Domänen für Domäne D und fügt Domäne A dem Feld "Mail ablehnen von Domäne(n)" hinzu. Kathrin Brandt in Domäne A kann dennoch Mail an Judith Kahn in Domäne D senden, indem sie die folgende Domänenadresse explizit angibt: Judith Kahn@D@C@B.
Um zu verhindern, dass Kathrin Brandt die Nachricht sendet, muss der Administrator in Domäne B ein Dokument für benachbarte Domänen für Domäne C erstellen und Domäne A im Feld "Mail ablehnen von Domäne(n)" aufnehmen.
Die Einstellungen in den Feldern zum Zulassen und Ablehnen werden ebenso berücksichtigt wie die Einstellungen in den Feldern zum Zulassen und Ablehnen im Register "Router/SMTP - Beschränkungen und Steuerungen - Beschränkungen" des Konfigurationsdokuments. Sollten diese Einstellungen nicht übereinstimmen, wendet Domino den restriktiveren Eintrag an.
Die Nachrichten können durch Dokumente für benachbarte Domänen, für nichtbenachbarte Domänen und Konfigurationsdokumente weiter beschränkt werden, die zwischen den Domänen entlang des Routing-Pfads eingerichtet sind.
So erstellen Sie ein Dokument für nichtbenachbarte Domänen
Prozedur
1. Klicken Sie in Domino Administrator auf das Register Konfiguration und erweitern Sie den Abschnitt Nachrichten.
2. Wählen Sie Domänen aus.
3. Klicken Sie auf Domäne hinzufügen, um ein neues Domänendokument zu erstellen.
4. Geben Sie im Register Allgemein Werte in die folgenden Felder ein:
Das Domino-Verzeichnis in der Zwischendomäne muss außerdem über ein Verbindungsdokument für die Zieldomäne verfügen.
Lassen Sie dieses Feld leer, wenn alle Domänen Mail über die lokale Domäne an die nichtbenachbarte Domäne übertragen dürfen.
Anmerkung: Sie können in den Feldern "Beschränkungen" keine Platzhalter verwenden. Sie müssen explizite Domänennamen eingeben.
Nächste Maßnahme
Erstellen Sie ein Verbindungsdokument, um anzugeben, wie Server in der aktuellen Domäne eine Verbindung zur benachbarten Zwischendomäne herstellen.
Zugehörige Tasks Dokumente für benachbarte Domänen erstellen Notes-Routing einrichten Zeitplanung einrichten