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Websiteregeln und globale Webeinstellungen
Websiteregeln sind Dokumente, mit denen Sie Websites organisieren können. Sie werden als Antwortdokumente auf Websitedokumente erstellt und gelten nur für ein bestimmtes Websitedokument. Wenn eine Regel für mehrere Websitedokumente gelten soll, kopieren Sie das Regeldokument eines Websitedokuments und fügen Sie es in ein anderes ein.

Websiteregeln dienen in erster Linie zwei Verwendungszwecken:


Bevor Websiteregeln auf eine eingehende URL angewendet werden können, wird die URL anhand vordefinierter Filter und Validierungsregeln und -prozeduren normalisiert. Dabei wird die URL auf ein sicheres Format reduziert, bevor sie an eine Anwendung zur Verarbeitung weitergegeben wird. Wenn die URL normalisiert ist, bestimmt die HTTP-Task anhand der für die Website definierten Regeln, ob Änderungen an der URL vorgenommen werden müssen.

Anmerkung: Für den Mustervergleich wird nur der URL-Pfad verwendet. Die Abfragezeichenfolge wird zur Verwendung von der Anwendung gespeichert. Muster, die Sie im Feld "Muster der eingehenden URL" angeben, sollten keine Hostnamen oder Abfragezeichenfolgen enthalten.

Es gibt vier Typen von Websiteregeln. Wenn für ein Websitedokument mehrere Typen von Websiteregeln erstellt wurden, werden die Regeldokumente in der folgenden Reihenfolge ausgewertet


Ersetzungsregeln

Ersetzungsregeln ersetzen einen oder mehrere Teile eingehender URLs durch neue Zeichenfolgen. Ersetzungsregeln sollten verwendet werden, wenn Sie Ihre Website neu organisieren und vermeiden möchten, dass Sie alle Links der Site neu schreiben müssen, oder wenn Sie benutzerfreundliche Aliasnamen für komplexe URLs erstellen möchten.

Ersetzungsregeln sind beispielsweise hilfreich, wenn Sie Dateien Ihrer Website von einem Verzeichnis in ein anderes verschieben. Die Ersetzungsregel ordnet in diesem Fall das alte dem neuen Verzeichnis zu und Sie müssen nicht sämtliche Links, die auf das alte Verzeichnis verweisen, ändern.

Das Muster für eingehende URLs und das Ersetzungsmuster in Ersetzungsregeln müssen jeweils mindestens einen Platzhalter enthalten. Wenn Sie in ein Muster keinen Platzhalter einfügen, hängt die HTTP-Task automatisch /* an das Muster an, wenn sie die Regel in der internen Tabelle speichert.

Umleitungsregeln

Umleitungsregeln leiten eingehende URLs zu anderen URLs um. Es gibt zwei Typen von Umleitungsregeln: externe Umleitungsregeln und interne Umleitungsregeln. Eine externe Umleitungsregel bewirkt, dass der Server den Browser informiert, dass sich eine Datei oder eine andere, vom Browser angeforderte Ressource an einer anderen URL befindet. Wenn der eingehende URL-Pfad einer externen Umleitungsregel zugeordnet werden kann, generiert die HTTP-Task eine neue URL basierend auf dem Umleitungsmuster und gibt diese URL umgehend an den Browser zurück. Externe Umleitungsregeln ermöglichen es, dass vorhandene Links und Lesezeichen weiterhin funktionieren und stellen gleichzeitig sicher, dass neue Lesezeichen auf die neue URL verweisen.

Interne Umleitungsregeln funktionieren wie Ersetzungsregeln. Die HTTP-Task generiert eine neue URL und normalisiert sie anschließend. Es gibt jedoch zwei Unterschiede. Der erste Unterschied besteht darin, dass die Umleitungstabelle rekursiv durchsucht wird, sodass Sie mehrere Umleitungsregeln erstellen und miteinander verknüpfen können. Der zweite Unterschied besteht darin, dass in internen Umleitungsregeln keine Platzhalter verwendet werden müssen. Somit können Sie interne Umleitungsregeln anstelle von Ersetzungsregeln in den Fällen verwenden, in denen auf einen bestimmten URL-Pfad verwiesen werden soll.

Wenn der eingehende URL-Pfad einer internen Umleitungsregel zugeordnet werden kann, generiert die HTTP-Task einen neuen Pfad, normalisiert diesen und durchsucht die Tabelle mit Umleitungsregeln erneut. Da die HTTP-Task die Tabelle rekursiv durchsucht, können Sie die Umleitungsregeln sehr weit definieren, unabhängig davon, welche Ersetzung oder Umleitung vorgenommen wurde.

Anmerkung: Durch die rekursive Suche kann es passieren, dass eine unendliche Schleife entsteht, wenn Sie Umleitungsregeln schreiben, die aufeinander verweisen. Um dies zu verhindern, ist für die HTTP-Task der inhärente Rekursionsgrenzwert von 10 definiert.

Platzhalter sind in Umleitungsregeln zulässig, aber nicht erforderlich.

Verzeichnisregeln

Verzeichnisregeln ordnen URL-Mustern Dateisystemverzeichnisse zu. Wenn der Web-Server eine URL empfängt, die dem Muster zugeordnet werden kann, geht der Server davon aus, dass die URL eine Ressource aus diesem Verzeichnis anfordert.

Wenn Sie den Domino-Web-Server installieren, werden automatisch mehrere Dateiressourcenverzeichnisse erstellt. Diese vorgegebenen Verzeichnisse werden mithilfe von Verzeichnisregeln zugeordnet, die im Register "Konfiguration" des Websitedokuments definiert sind. Wenn der Web-Server gestartet wird, erstellt er automatisch interne Regeln zum Zuordnen der Verzeichnisse zu URL-Mustern. Es gibt die folgenden drei Vorgabeverzeichnisse:


Verzeichnisregeln können nur für die Zuordnung von Verzeichnissen mit Dateien verwendet werden, die direkt gelesen werden (z. B. HTML-Dateien und Grafikdateien) und von ausführbaren Programmen, die vom Betriebssystem geladen und ausgeführt werden (z. B. CGI-Programme). Verzeichnisregeln können nicht zum Zuordnen von Verzeichnissen mit anderen Ressourcentypen verwendet werden, z. B. Domino-Datenbanken oder Java™-Servlets.

Wenn Sie eine Website-Verzeichnisregel erstellen, legen Sie Lese- oder Ausführungszugriff für ein Dateisystemverzeichnis fest. Es ist absolut wichtig, den korrekten Zugriff auszuwählen. Ausführungszugriff sollte nur für Verzeichnisse festgelegt werden, die CGI-Programme enthalten. Allen anderen Verzeichnissen sollte Lesezugriff zugewiesen werden. Wenn Sie den falschen Zugriff zuweisen, treten unerwartete Ergebnisse auf. Wenn Sie beispielsweise einem CGI-Verzeichnis Lesezugriff zuweisen und ein Browser-Benutzer eine URL für ein CGI-Programm sendet, führt der Server das Programm nicht aus, sondern gibt dessen Quellcode zurück, was eine schwerwiegende Sicherheitsverletzung darstellt.

Verzeichnisregeln können Dateizugriffsrechte, die vom Betriebssystem erzwungen sind, nicht übergehen.

Anmerkung: Zugriffsrechte werden von allen Unterverzeichnissen eines angegebenen Verzeichnisses übernommen.

HTTP-Antwortheaderregeln

Jede HTTP-Browser-Anforderung und jede Serverantwort beginnt mit Headern, in denen die zu übertragenden Daten beschrieben werden. Mithilfe von HTTP-Antwortheaderregeln können Anwendungsentwickler die von Domino gesendeten Header (z. B. Header mit Ablauffrist oder individuelle Header von HTTP-Antworten) so anpassen, dass sie Antworten auf Anforderungen enthalten, die dem angegebenen URL-Muster zugeordnet werden können.

Der wichtigste Zweck von Antwortregeln ist die Verbesserung der Browser-Caching-Leistung. Anwendungsentwickler können Header erstellen, die für den Browser wichtige Informationen über die Dauerhaftigkeit der im Cache gespeicherten Daten enthalten.

Caching-Header umfassen "last-modified"-Header, Header mit Ablauffrist und Header für die Cache-Steuerung. Der "last-modified"-Header gibt an, wann die zum Generieren einer Antwort erforderlichen Ressourcen zuletzt geändert wurden. Der Header mit Ablauffrist teilt dem Browser mit, wann sich Ressourcen ändern. Ein Entwickler kann mit einer Regel Header mit Ablauffrist zu Antworten hinzufügen, die auf der Annahme des Entwicklers beruhen, wann Ressourcen geändert werden. Der Header für die Cache-Steuerung enthält explizite Anweisungen für Cachespeicher von Browsern und Proxy-Servern, z. B. "no-cache" für Antworten, die nicht zwischengespeichert werden sollen oder "private" für Antworten, die zwischengespeichert werden können, aber browserspezifisch sind.

Sie können Header auch mithilfe von Antwortregeln anpassen. Sie können beispielsweise Antwortregeln für benutzerdefinierte Header erstellen, die spezifische Fehlernachrichten anzeigen, z. B. wenn ein Benutzer nicht berechtigt ist, auf eine Anwendung zuzugreifen.

Im Gegensatz zu anderen Websiteregeln gelten Antwortregeln für ausgehende Antworten und werden auf diese angewendet, unmittelbar bevor die HTTP-Task die Antwort an den Browser überträgt. Bei Antwortheaderregeln wird das Muster mit der endgültigen Form der URL abgeglichen, d. h., nachdem auf diese Ersetzungs- und Umleitungsregeln angewendet wurden. Wenn Sie beispielsweise eine Ersetzungsregel erstellt haben, die /help/* in /support.nsf/helpview/* umsetzt und Sie eine Antwortregel für die Antwort erstellen möchten, muss diese Regel die Form /support.nsf/helpview/* haben.

Das Muster kann einen oder mehrere Sternchen als Platzhalter umfassen. Das Muster /*/catalog/*.htm kann beispielsweise den URLs /petstore/catalog/food.htm, /clothing/catalog/thumbnails.htm usw. zugeordnet werden. Platzhalter sind in Antwortregeln nicht erforderlich. Dadurch können Sie Regeln für bestimmte Ressourcen erstellen, z. B. /cgi-bin/account.pl. Wie bei allen Regeln darf das eingehende Muster keine Abfragezeichenfolgen enthalten.

Antwortheaderregeln unterscheiden sich von anderen Regeln darin, dass sie nicht nur URL-Mustern, sondern auch dem Statuscode der HTTP-Antwort zugeordnet werden müssen. Sie müssen einen oder mehrere Statuscodes im Feld für den HTTP-Antwort-Code angeben.

Globale Webeinstellungen

Globale Webeinstellungen ermöglichen es Ihnen, Web-Regeln auf mehrere Websites anzuwenden. Sie legen dabei einen Namen für das Dokument mit den globalen Webeinstellungen fest und geben die Server an, für die die globalen Webeinstellungen gelten. Anschließend erstellen Sie Dokumente mit Web-Regeln für das Dokument mit den globalen Webeinstellungen. Die Web-Regeln gelten dann für alle Websites, die von den Servern gehostet werden, die im Dokument mit den globalen Webeinstellungen angegeben sind.

Dokumente mit globalen Webeinstellungen und die zugehörigen Dokumente mit Websiteregeln werden nicht automatisch erstellt. Wenn Sie das Dokument mit den globalen Webeinstellungen und die Websiteregeln in Ihrer Web-Umgebung verwenden möchten, müssen Sie diese manuell erstellen.

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